In diesem Buch setzt sich der Autor mit den
verschiedenen Interpretationen der Evolutionstheorie auseinander. Er
unterscheidet folgende Hauptrichtungen:
·
Der
Mensch ist ein Produkt des Zufalls
·
Der
Mensch ist zwangsläufig und zielgerichtet entstanden
·
Kreationismus:
Der Mensch ist eine Schöpfung Gottes
Er verwirft jedoch nur die extremen Positionen und
stellt deren Vertreter in extreme Ecken, in denen sie möglicherweise gar nicht
stehen und nur gestellt werden, um deren Standpunkte besser kritisieren zu
können.
Hauptthema des Buches sind Konvergenzen, worunter
der Autor die Tatsache versteht, dass zahlreiche biologische Merkmale in der
Evolution nicht nur einmal, sondern mehrmals unabhängig voneinander in
verschiedenen genetischen Abstammungslinien entstanden sind. Für diese
Erscheinung werden zahlreiche Beispiele angeführt. Ursache dieser Erscheinung
ist natürlich die Tatsache, dass solche Merkmale die Fitness vieler Arten in
ihrer jeweiligen Umgebung steigern und deshalb positiv selektiert werden. Es
ist nichts außergewöhnliches, dass bei der zufälligen, schrittweise durch die
Selektion gesteuerten Entstehung
solcher Merkmale auf genetische Bausteine und Prozesse früherer Entwicklungen
zurückgegriffen wird. Ein dabei zu beobachtender Trend zur Konvergenz dieser
Anpassungen ändert jedoch nichts am zufälligen Charakter der zu Grunde
liegenden Einzelprozesse, die auch zu unterschiedlichen Realisierungen des
Ergebnisses führen können. Die Entstehung von Intelligenz nicht nur beim
Menschen ist deshalb sowohl ein zufälliger als auch ein zielgerichteter
Prozess, was auch bereits Riedl erkannte.
Relativ unabhängig vom Hauptthema des Buches sind
die kritischen Bemerkungen, die Morris im 8.Kapitel zu den Auffassungen
verschiedener Darwinisten über die Evolutionstheorie macht. Sie zeigen, dass
die wissenschaftlichen Fakten unterschiedlich interpretierbar sind und
insbesondere nicht zu einer Begründung
von Ethik herangezogen werden können. Er diskutiert folgende Fragen:
·
Muss
man die „Sinnlosigkeit“ der Evolution bedauern?
·
Erheben
Ultradarwinisten die Evolutionstheorie zu einem quasireligiösen atheistischen
Fundamentalismus?
·
Ist
atheistischer Fundamentalismus besser als religiöser?
·
Wo
endet die Macht der Meme und Gene?
Obwohl Morris den Kreationismus ablehnt, gibt er zu
bedenken:
„Da also die Evolution ein denkendes Wesen mit einem
Sinnempfinden hervorgebracht hat, ist es sinnvoll, die Deutungsansprüche der
Theologie ernst zu nehmen.“ – Eine Schlussfolgerung, die nicht unbedingt
nachvollziehbar ist.