Der Urknall in der Stringtheorie

Zur Planckzeit sind alle 11 Dimensionen der Raumzeit auf einer Größe der Plancklänge aufgewickelt. Zu diesem Zeitpunkt werden drei Raumdimensionen zur Expansion ausgewählt, die übrigen bleiben aufgewickelt. Ursache ist der Zusammenstoß zweier entgegengesetzt gewundener Strings, die sich zu einem nicht gewundenen vereinigen und damit eine Spannung freigeben, die der Ausdehnung einer Raumdimension entgegensteht. Je mehr Dimensionen sich bereits ausgedehnt haben, um so geringer wird die Wahrscheinlichkeit von Zusammenstößen entgegengesetzt aufgewickelter Strings in den anderen Dimensionen, so daß sich nicht mehr als drei Dimensionen ausdehnen können. Vor der Planckzeit besteht die Möglichkeit, daß sich ein sehr großes kaltes Universum unter Erhitzung auf Planckgröße zusammengezogen hat. Vor dem Urknall könnte also ein anderes Universum bestanden haben, auch in anderen Dimensionen und mit anderen physikalischen Eigenschaften, in dem sich ein Schwarzes Loch gebildet und auf Planckgröße zusammengezogen hat. (Smolin). Evolutionäre Selektionsvorteile hätte dann ein Weltall, in dem die physikalischen Parameter solche Werte angenommen haben, daß sich möglichst viele Schwarze Löcher bilden können.

Die Stringtheorie hat zweifellos dazu beigetragen, tiefere Erkenntnisse über die Zusammenhänge in der Welt zu gewinnen, auch wenn heute noch keine zwingende experimentelle Bestätigung ihrer Voraussagen vorliegt. Sie befindet sich in einem noch nicht abgeschlossenen Zustand und hat noch weite Entwicklungspotenziale. Die Hoffnung aber, aus ihr heraus eine Theorie für alles entwickeln zu können, die ihrerseits die Entwicklung der Welt vollständig erklärt, ist meines Erachtens illusorisch, weil dies dem Evolutionsgedanken grundsätzlich zuwiderläuft.

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